Aktuelles

Profil Wirtschaft 10 erkundet Schockemöhle Logistics

Mit einem umfangreichen Fragenkatalog machten sich die Schüler des Profils Wirtschaft 10 auf den Weg zum Unternehmen Schockemöhle Logistics am Südring in Damme, um zu erkunden, wie Logistik in der Praxis funktioniert.

Nach einer kurzen Firmenpräsentation durch den Geschäftsführer am Standort Damme, Herrn Heese-Forth, ging es in die insgesamt ca. 26.000 Quadratmeter großen Lagerhallen samt vollautomatisiertem Hochregallager. Hier konnten die Schüler im laufenden Betrieb den Wareneingang samt Registrierung und den Warenausgang beobachten. Im Hochregallager werden überwiegend Produkte der Firma BASF Lemförde gelagert, die für den späteren Transport zu Kunden der Kunststoffindustrie vorgesehen sind.

 

Automatischer Wareneingang ins Hochregallager

 

Arbeitsplatz zur Ausgabe von kleineren Mengeneinheiten seitlich am Warenausgang des Hochregallagers

 

In einem weiteren Bereich lagert Schockemöhle Logistics von BASF Lemförde hergestellte Produkte für die Autoindustrie, und zwar Zubehör für die Stoßdämpfer von PKW und LKW.  Nach einer eingehenden Kontrolle und entsprechender Verpackung transportieren die firmeneigenen LKW diese Produkte jeden Tag zu den Automobilwerken in ganz Deutschland. Zwei große Kunden sind zum Beispiel Daimler in Stuttgart und das VW-Werk in Emden. Das Wichtigste dabei ist, dass die Ware superpünktlich bei den Autowerken ankommt; Staus auf den Autobahnen können schon zu großen Problemen bei der Pünktlichkeit führen.

 

Dieses Bild zeigt einen Lagerbereich mit Flüssigkeitsbehältern, bei denen eine Temperatur von exakt 20 Grad das ganze Jahr über gehalten werden muss. Die Regelung und Kontrolle erfolgt vollautomatisch. Bei niedrigeren Temperaturen kann die gelagerte Flüssigkeit nicht mehr verarbeitet werden.

 

Gruppenfoto im Schatten der neu erbauten Lagerhalle; in der Mitte Herr Heese-Forth, Geschäftsführer am Standort Damme.

In dieser Halle lagert ausschließlich ein leichtes Kunststoffgranulat für die Herstellung von weißen Sohlen für Sportschuhe; nach 21 Tagen Lagerzeit in diesem Lager wird der Rohstoff fast ausschließlich nach China verschifft. Die Verpackungen mit einem Gewicht von maximal 180 kg können notfalls auch per Flugzeug transportiert werden; das ist nach Auskunft des Geschäftsaführers auch schon mehrmals geschehen.

 

Schüler fragen – Herr Heese-Forth, Geschäftsführer am Standort Damme, antwortet:

Bereich „Unternehmen“

Wann wurde das Unternehmen gegründet?
Die Firma wurde am 01.07.1966 von Paul Schockemöhle in Mühlen gegründet.
Dort befindet sich auch die Firmenzentrale. Gestartet wurde mit zwei LKW für den Futtermitteltransport.

Was hat das Pferd im Logo mit dem Unternehmen zu tun?
Der Firmengründer Paul Schockemöhle war ein erfolgreicher Springreiter und ist heute einer der größten Pferdezüchter Europas.

Wie viele Abteilungen hat das Unternehmen?
Die zwei größten Bereiche sind Transportlogistik und Lagerlogistik

Wie viele Arbeitnehmer beschäftigen Sie an den 13 Standorten?
Wir beschäftigen derzeit ca. 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Wie viele firmeneigene LKW fahren für das Unternehmen?
Zu unserem Fuhrpark gehören ca. 300 Zugmaschinen und ca. 350 Auflieger und Anhänger.

Welche Leistungen bieten Sie neben dem Transport von Waren an?
Neben dem Transport von Waren aller Art bieten wir vor allem Dienstleistungen wie Wareneingangskontrolle, Qualitätsprüfung, Kommissionierung, Konfektionierung, Verpackung und Gefahrgutlagerung an.

Bereich „Kunden“

Für welche Branchen oder Unternehmen transportieren Sie hauptsächlich Waren?
Unsere großen Kunden sind die BASF in Lemförde, die Daimler AG in Stuttgart, die Grimme Landmaschinenfabrik und BOGE Elastmetall GmbH hier in Damme, die ZF Friedrichshafen AG in Diepholz und der Baustoffgroßhändler Zeller.

Wer ist ihr größter Kunde?
Die größten Geschäftspartner sind die Daimler AG und die BASF in Lemförde.

Bereich „Transport“

Welche Art von Waren transportieren Sie hauptsächlich?
Baustoffe, Chemikalien, Lebensmittel, Reifen, Getränke, Sondertransporte wie z.B. Windkrafträder oder Maschinen, die Überbreite haben (Kartoffelroder von Grimme).

Gibt es Waren, die Sie nicht transportieren können oder deren Transport Sie ablehnen, z.B. wegen zu hohen Gewichts?
Grundsätzlich ist kein Gewicht für den Transport zu schwer. Wenn etwas zu schwer sein sollte, wird es einfach auf zwei LKW aufgeteilt. Aber es müssen auch gewisse Voraussetzungen erfüllt sein. Spezielle Gefahrenstoffe werden nicht transportiert.

Wie weit sind die Transportstrecken im Durchschnitt? Bis wie weit fahren Sie?
Im Durchschnitt 800 Kilometer. Die weitesten Strecken reichen bis ca. 2500 Kilometer. Unsere LKW fahren durch ganz Europa.

Wie viele Kilometer fahren Ihre LKW pro Tag/ pro Jahr?
Schockemöhle Logistics fährt ca. 100.000 bis 135.000 km mit einen LKW im Jahr, das wären pro Tag durchschnittlich ca. 400 bis 450 Kilometer.

Wie flexibel sind Sie bei der Touren-Planung? Können Sie Planungssicherheit für Ihre Kunden garantieren? Wie gehen Sie mit Verkehrsstaus um?
Die Planung kann durch die Arbeit der Disponenten und dem Tourenprogramm gesichert werden. Falls ein Lkw mal im Stau steht, was nicht zu verhindern ist, muss die Verspätung dem Kunden mitgeteilt und nachgewiesen werden. Um dies zu gewährleisten, gibt es die Möglichkeit, die Standortdaten des Lkw auszulesen.

Wie muss man sich die Durchführung eines Auftrags vorstellen, z.B. den Transport von Stahl von Wilhelmshaven nach Damme?
Der Kunde ruft an und nennt sein Produkt, welches transportiert werden soll: Gewicht, Größe, Zielort.
Danach wird geschaut, welcher Fahrer sich in der Nähe des Kunden aufhält und ob er noch fahren darf (wegen der Ruhezeiten). Wenn alles in Ordnung ist, fährt der Fahrer zum Kunden, lädt die Ware und bringt sie so schnell wie möglich zum Zielort.

Zurück